In Deutschland sind viele Stellen unbesetzt. Der Fachkräftemangel drohe zur Wachstumsbremse zu werden, sagt Arbeitsminister Heil und fordert ein Umdenken bei den Unternehmen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat deutsche Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels aufgefordert, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu beschäftigen. „Der Fachkräftemangel droht zur Wachstumsbremse zu werden“, sagte Heil der „Bild am Sonntag“. „Dass viele Unternehmen Menschen über 60 nicht mehr einstellen, ist eine Haltung, die wir uns deshalb nicht mehr leisten können.“
In den Firmen müsse für altersgerechte Arbeitsplätze und Qualifizierung gesorgt werden, fügte er hinzu. „Nur so kann sichergestellt werden, dass die Arbeit wirklich bis zum Renteneintritt erledigt werden kann.“
Eine Anhebung des Renteneintrittsalters lehnte der Minister erneut ab. „Nicht das gesetzliche Renteneintrittsalter muss steigen, sondern das tatsächliche. Erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht aufs Abstellgleis geschoben werden.“
Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich laut einer Umfrage hingegen einen möglichst frühen Renteneintritt. Laut einer repräsentativen Insa-Umfrage für „Bild am Sonntag“ mit 1001 Befragten wollen 62 Prozent mit 63 Jahren oder noch früher in Rente gehen. Nur acht Prozent möchten bis 67 Jahre oder darüber hinaus arbeiten. (Afp)